Orchideen aufbinden
Nicht alle Orchideenarten brauchen Erde oder Substrat. Insbesondere epiphytische Orchideen erblühen erst richtig beim Aufbinden auf festem Untergrund. Diese Gruppe der Orchideen leben ursprünglich auf Bäumen oder anderen Pflanzen, mit ihren Luftwurzeln finden sie halt. Wir erklären Ihnen im folgenden Text, wie Sie Ihre Orchidee am besten aufbindet. Denken Sie aber daran, dass eine aufgebundene Orchidee künftig mehr Pflege benötigt.
Grundvoraussetzung für das Gedeihen der Pflanzen ist eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit. Ohne konsequentes Besprühen der Luftwurzeln mit Wasser funktioniert diese Art der Haltung keineswegs. Optimalerweise hängen die aufgebundenen Orchideen in einem Gewächshaus oder einem Wintergarten, denn hier ist die Luftfeuchtigkeit höher. Diese Art der Haltung bedeutet auch mehr Pflegeaufwand, sonst bekommt die Orchidee schnell Mangelerscheinungen durch fehlendes Wasser.
Am besten eignet sich als Trägermaterial Rinde, sie ist nicht nur dekorativ, sie bietet auch richtigen Halt für die Zimmerorchidee. Was sie sonst noch benötigen?
- Einen gut getrockneten Ast oder Rinde eventuell von einer Eiche, Kirschbaum oder Teak. Oder Sie verwenden eine Tonröhre.
- Hautfarbener Nylonstrumpf
- Rostfreier Draht
- Sprühflasche mit Regenwasser
- Braunes Garn
- Sphagnum Moos
So funktioniert´s
Zuerst stellen Sie die Orchidee in ein Wasserbad, damit die Wurzeln sich vollsaugen können und gleichzeitig weich werden. So brechen diese nicht allzu leicht ab. Wenn sich die Orchidee vollgesogen hat, kann die Pflanze austopfen und restlos von dem Substrat entfernt werden.
Wenn der Ast oder die Rinde aufgehängt werden soll, bohren Sie ein Loch hinein zum Aufhängen. Feuchten sie das Sphagnum Moos an und legen Sie es auf den Ast oder die Rinde und binden es mit braunem Garn fest.
Nun können Sie die Orchidee auf das Moos setzen und festbinden. Besonders nützlich haben sich zum Aufbinden zwei bis drei Zentimeter große, zerschnittene Nylonstrümpfe erwiesen. Diese sind weich und elastisch und verletzen somit nicht die empfindlichen Wurzeln. Seitlich neben den Blätteransätzen erfolgt die Befestigung, wenn es sein muss auch über Kreuz. Damit die Orchidee einen sicheren Halt hat.
Am Ende ziehen Sie den rostfreien Draht durch die vorgebohrten Löcher und hängen die aufgebundene Orchidee auf.
Neben dem täglichen Besprühen der Wurzeln ist das regelmäßige Düngen mit verdünnter Düngerlösung wichtiger Bestandteil der Blockkultur. In den Sommermonaten brauchen die Orchideen einmal pro Woche ein Tauchbad in lauwarmem Wasser. Ist die Unterlage mit den Orchideen irgendwann zu klein, wird diese ganz einfach zusammen mit den Pflanzen auf eine größere Unterlage gebunden.
Orchidee auf der Tonröhre
Es gibt jetzt Tonröhren, die extra zum Aufbinden von Pflanzen konzipiert wurden. Das Material ist geringfügig wasserdurchlässig, somit ist die Orchidee kontinuierlich mit Wasser versorgt. Nach einiger Zeit bildet sich Moos an der Oberfläche, das ebenfalls Feuchtigkeit aufsaugt. Laut Hersteller entsteht Verdunstungskälte, wenn das Wasser verdampft. Unter Umständen reagieren sensible Orchideen sehr empfindlich darauf, dagegen hilft eine komplette Unterlage aus Torfmoos.