Klebrige Tropfen an Orchideen sind weder schädlich noch ungewöhnlich
Die harzigen Tropfen, die manchmal an Orchideenblättern auftreten, heißen Guttationstropfen. Diese sind an und für sich nichts Ungewöhnliches oder Schädliches, sondern Ergebnis eines völlig natürlichen Prozesses.
Wie auch verschiedene andere Pflanzen geben Orchideen, vor allem die Gattungen Phalaenopsis und Cattleyla, gelegentlich Wasser an die Luft ab. Bei Orchideen fühlt sich diese Flüssigkeit wegen des hohen Zuckergehalts sehr klebrig an. Die Tropfen bilden sich in der Regel an den Blatträndern, hin und wieder findet man sie aber auch an den Blütenstielen. Warum Orchideen klebrige Tropfen ausscheiden ist zwar noch nicht zu 100 Prozent klar, jedoch existieren dazu einige Erklärungsansätze.
Stress lässt Orchideen klebrige Tropfen absondern
Stressauslöser gibt es viele und dann können Orchideen anfangen zu schwitzen, so genannter Angstschweiß. Dazu zählen beispielsweise größere Temperaturschwankungen. Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht sollte bei Orchideen nicht um mehr als 5 Grad Celsius abweichen. Dies kann vor allem im Herbst oder im Winter vorkommen. Registriert die Orchidee diesen Temperaturunterschied, schüttet sie Flüssigkeit mit hohem Zuckergehalt aus, durch den Wurzeldruck presst sie kleine Wassertröpfchen aus den Blättern oder Blüten. Neben der Temperaturdifferenz gelten auch Hitze, Trockenheit oder Zugluft als Stressursachen, die zur Tropfenbildung bei Orchideen führen können. Abhilfe schaffen vernünftige, orchideengerechte Standortbedingungen sowie das Unterbinden aller Stress auslösenden Faktoren.
Stellt man optimale Standortbedingungen her, so stellt auch die Orchidee die Tröpfchenbildung wieder ein. Vertrocknen die Tropfen, bleibt eine weiße Kruste zurück. Besser ist es, die Tropfen regelmäßig abzuwischen, denn sie enthalten Zucker und andere Nährstoffe und ziehen Schädlinge magisch an.
Staunässe verursacht Tropfenbildung bei Orchideen
Hohe Luftfeuchte und Staunässe behindern Orchideen beim Transpirieren. Um aber den stetigen Wasser- und Versorgungsstrom aufrechtzuerhalten, pressen sie aus reiner Not Feuchtigkeit durch die Spaltöffnungen ihrer Blätter, um auf diese Weise Feuchtigkeit abzugeben. Wichtigste Hilfsmaßnahme: Die Orchidee in neues, trockenes Substrat setzen. Natürlich ist dies nur machbar, wenn die Pflanze gerade nicht blüht. Ansonsten lautet die Devise: Substrat abtrocknen lassen und die Orchidee nur mäßig gießen.
Blattläuse verschulden klebrige Tropfen
Blattläuse, die sich gerne auf den Unterseiten der Orchideenblätter niederlassen, stechen die Blätter an, um an den Pflanzensaft zu gelangen. Die Abfallstoffe ihrer Mahlzeit, sondern sie als klebrige Masse auf den Blättern aus. Gegenmaßnahmen: Zuerst die Blätter vorsichtig mit einem feucht-warmen Tuch abwischen, sodass keine weiteren Schädlinge mehr angezogen werden, die diese klebrige Masse besonders gerne mögen. Die Pflanze bestenfalls einige Zeit isoliert stellen. So wird die Ausbreitung des Blattlausbefalls auf andere Pflanzen unterbunden. Die Orchidee anschließend mit einer Lösung (in 1 Liter Wasser 1 Esslöffel Schmierseife und einen Teelöffel Spiritus mischen) alle 2 bis 3 Tage besprühen. Lesen Sie hier den ausführlichen Beitrag über Schädlinge.