Odontoglossum Orchidee
Die zahnförmige Erhebung der Lippe gibt dieser Gattung ihren Namen. Odontoglossum stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Worten odonto für Zahn und glossa für Zunge zusammen. Daher ist diese Orchidee in Deutschland auch als Zahnzunge oder Zahnlippe bekannt. Seit 2012 ist die Bezeichnung Odontoglossum nur noch ein Synonym, denn sie gehört jetzt der Gattung Oncidium an. Zu dieser Orchideengattung zählten einst mehr als 700 Arten.
Beheimatet sind sie vorwiegend in den Gebirgsregionen Mittel- und Südamerikas. Dort wachsen sie in Höhen von bis zu 3.500 Metern. Manche finden sich auch in den Wäldern der flachen Küstenregionen. Vor 100 Jahren war die in weiß erblühende Onontoglossum crispum in Europa die bis dahin am teuersten gehandelte Orchidee. Auch heute ist die Nachfrage nach dieser bestimmten Sorte aus der Odontoglossum Gattung hoch, sodass sie aus ihrer natürlichen Umgebung beinahe vollständig verschwunden ist.
Odontoglossum Orchideen sind Epiphyten, nur selten wachsen sie terrestrisch. Sie besitzen seitlich zusammengedrückte Pseudobulben mit langen Blütenständen. An diesen bilden sich in der Regel große Blüten in gelb und braun aus.
Die Pflanzen dieser Orchideenart mögen es nicht zu warm, sondern eher kühler und das auch im Sommer. Zu dieser Jahreszeit sollte es an ihrem Standort tagsüber nicht wärmer als 22 Grad Celsius sein, nachts sind 15 Grad Celsius optimal. Im Winter genügen tagsüber 18 und nachts 12 Grad Celsius. Das Problem: Wenn es wärmer als 24 Grad Celsius ist, können die Pflanzen ihr Wachstum einstellen. Um die Umgebungstemperatur zu senken, kann die Orchidee in eine Schale mit Wasser und Kieselsteinen gestellt werden. Wichtig ist, dass die Wurzeln nicht das Wasser berühren.
Somit bietet sich ein heller und kühler Platz für die Orchidee im Haus ebenso an wie im Freien – wo sie, während der Sommermonate gut verbleiben können. Keinesfalls der prallen Sonne aussetzen. Werden die Blätter rötlich, ist dies ein deutliches Zeichen dafür, dass die Pflanze zu viel Licht bekommt.
Für Odontoglossum Orchideen eignet sich feines Substrat, welches immer leicht feucht zu halten ist. Nie nass oder knochentrocken. Konkret: Die Wassergabe einfach den Temperaturen sowie dem Wachstumsrhythmus anpassen. Im Winter nur sehr sparsam gießen, im Sommer kräftig und im Herbst die Wasserabgabe etwas reduzieren. Zum Gießen immer handwarmes abgestandenes Leitungswasser nutzen. Zudem brauchen die Orchideen viel frische Luft sowie eine hinreichende Luftfeuchte. Diese sollte zwischen 60 bis 90 Prozent liegen. Im Sommer die Pflanzen mit Wasser besprühen.
Beim Düngen ist Vorsicht geboten. Odontoglossum Orchideen besitzen ausgesprochen dünne und vor allem salzempfindliche Wurzeln. Den Dünger deshalb immer sehr stark verdünnen. Tipp: Weniger als die Hälfte der angegebenen Düngerkonzentration dem Gießwasser beimischen. Zwischen März und Oktober alle 14 Tage düngen, zwischen November und Februar das Düngen einstellen. Die Ruhephase dieser Orchideen beginnt in der Regel nach Ausreifen der Bulben im Herbst.
Der richtige Zeitpunkt um eine Odontoglossum umzutopfen ist abhängig von der Art. Für einige ist es besser, wenn sie im Wachstum ist und bei anderen wiederum nach der Blütezeit. Informieren Sie sich, um welche Art es sich bei Ihrer Orchidee handelt.
Ist Ihre Odontoglossum zu groß geworden, ist es Zeit, sie umzutopfen, beziehungsweise sie zu teilen. Voraussetzung zum Teilen ist, das die Orchidee ausreichend viele Pseudobulben hat. Zerschneiden Sie die Rhizome in zwei oder mehrere Segmente, sodass mindestens zwei Bulben an der neuen Pflanze sind. Setzen Sie die neugewonnen Pflanzen in kleine Töpfe die einen Durchmesser von acht bis zehn Zentimetern haben. Wenn die junge Orchidee ihr Wachstum gestartet hat, kann sie wie die erwachsene Mutterpflanze gegossen werden. Vorher eher etwas sparsamer.