Vanda Orchidee
Die Vanda Orchidee braucht keine Erde, dafür aber umso mehr Wasser. Sie ist zwar relativ pflegebedürftig, dafür aber umso blühfreudiger. Stimmt die Pflege, so wird sie es Ihnen mit vielen Blüten über das Jahr danken. Sie ist die Nationalblume von Singapur.
Die ursprüngliche Herkunft der farbenprächtigen Vanda Orchidee, deren Blüten traubenrebenartig zwischen den Blattachseln angeordnet sind, liegt in den subtropischen Regionen Südostasiens sowie in Indien. Ihren Namen verdankt diese Orchideen-Gattung ihrem Herkunftsland Indien. Denn Vanda bedeutet in altindischer Sprache „aus Indien stammend“. Ungefähr 80 unterschiedliche Gattungen sind bisher bekannt. Gezüchtet werden diese wunderschönen Orchideen hauptsächlich in den Südstaaten der USA.
In freier Natur hängt die Vanda Orchidee von Bäumen oder sitzt auf Bäumen. Sie kommt somit völlig ohne Erde aus. Diese sogenannten Epiphyten, auch Aufsitzerpflanzen genannt, wachsen monopodial und nehmen Feuchtigkeit und alle wichtigen Nährstoffe mithilfe ihrer Luftwurzeln auf. Ein besonderes Merkmal dieser Pflanze ist ihr mit den Jahren zunehmend kahler werdender Stamm. Die flachen, ledrig gefalteten Blätter sind zweizeilig angeordnet und gruppieren sich letzten Endes nur noch um die Pflanzenspitze. Dieses Verhalten der Vanda Orchidee ist in den Gegebenheiten der dunklen tropischen Wälder zu suchen. Orchideen benötigen generell Licht zum Gedeihen, und die Vanda Orchidee hat sich auf diese Art und Weise ihren Weg zum Licht gebahnt.
Vanda-Orchideen können außergewöhnliche Größen erreichen. Die durchschnittliche Höhe der Diva liegt zwischen 50 und 80 Zentimetern. Es gibt aber auch Arten, wie die Vanda coerulea zum Beispiel sie kann bis zu 1,20 Meter groß werden. Alle Arten bilden lange, kräftige Luftwurzeln. Die Blüten der wunderschönen Diva wachsen aufrecht am oberen Pflanzenende aus den Blattachseln. Sie haben eine fünfblättrige Blütenform und verbreiten einen zauberhaften Duft.
Typische Auswirkungen des monopodialen Wachsverhaltens: Die Orchideen erhalten im Laufe der Zeit immer längere blattlose Sprossen sowie stark ausgeprägte Luftwurzeln. Die Pflanze ist dann entweder in einem Orchideenbehälter ausreichend abzustützen oder als Steckling in einen anderen Behälter zu setzen. Diese Orchideenarten können ganzjährig blühen, wobei die Hauptblühzeiten im Frühling und Herbst liegen. Ausgesprochen bedeutend: Vanda Orchideen sind pflegebedürftig und daher nicht unbedingt für Anfänger geeignet.
Vanda lebt nicht nur von Luft und Liebe
Vanda Orchideen benötigen kein Orchideen-Substrat. Aufhängen ist die optimale Haltungsform. So bekommen die Wurzeln genügend Luft. Hierfür bieten sich Lattenkörbchen oder Körbchen aus Draht bestens an. Dass für sie notwendige Wasser beziehen sie aus der Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund sind die Wurzeln täglich einzusprühen. Besser ist es, die Wurzeln je nach Umgebungstemperatur zwei Mal die Woche für circa 30 Minuten in lauwarmes Wasser zu stellen. Und täglich den oberen Pflanzenteil zu besprühen. Für die Nährstoffversorgung sollten Sie, von März bis September, einmal pro Woche Orchideendünger dem Sprühwasser oder dem Tauchwasser beifügen. Im Winter reicht eine Versorgung einmal im Monat. Blattachseln und das Herz der Pflanze nicht besprühen, weil diese ansonsten faulen könnten.
Eine Alternative zum Hängen: Die Orchidee in einem Glas oder einer Vase halten. Ideale Standorte sind warme Räume mit einer Zimmertemperatur zwischen 25 und 30 Grad Celsius und einer hohen Luftfeuchtigkeit – gerne bis zu 90 Prozent. Nachts darf es ruhig etwas kühler sein. Auch im Winter reicht eine Raumtemperatur von um die 20 Grad Celsius aus. Ebenso wichtig ist Licht.
Im Sommer können die Pflanzen sehr gut im Freien blühen, sollten aber keinesfalls der prallen Mittagssonne ausgesetzt sein. Auch im Freien ist der Pflegeaufwand nicht geringer, auch hier sollten Sie täglich besprüht werden. In Räumen benötigen sie einen sehr hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Zudem sollte der Standort wohltemperiert sein und eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzen. Ein optimaler Platz wäre in einem Gewächshaus oder Wintergarten, dort können sie das ganze Jahr über blühen. Steht die Vanda zu dunkel, bildet sie nur Blätter und keine Blüten.
Ruhezeiten brauchen Arten dieser Orchideen Gattung nicht. Ist eine Blüte verwelkt, ist der Blütenzweig abzutrennen, dabei möglichst kurz zurückschneiden. Neue Knospen bilden sich dann wieder unter den Blättern.
Ein Umtopfen ist bei der Vanda sinnlos, da sie wie erwähnt kein Substrat benötigt. Ist die Schönheit zu groß für das Lattenkörbchen oder den Körbchen aus Draht geworden, sollte sie vorsichtig rausgenommen werden und in ein größeres Gefäß gesetzt werden. Zeitgleich können auch eventuell Seitentriebe entfernt werden. Diese bewurzeln sich nach einiger Zeit von selbst. Die bewurzelten, neuen Triebe können dann auch aufgehangen oder in ein Glas gehangen werden.