Faszination Orchideen …
Der Name dieser bemerkenswerten Pflanzen stammt aus dem Griechischen. Das Wort Orchidee heißt übersetzte Hoden. Diese wundersame Namensgebung kam durch die zwei hodenförmigen Wurzelknollen, wie sie Thoephrast (Philosoph und Naturforscher) ca. 372 – 289 v. Chr. in seinem Buch Historia beschrieb.
Bei den bedecktsamigen Blütenpflanzen gehören Orchideen zur zweitgrößten Familie und zählen zur Klasse der einkeimblättrigen Pflanzen. Es sind recht ausdauernde Pflanzen. Sie können wachsen, wachsen und wachsen. Nur wachsen sie unterschiedlich.
Sie können auf anderen Pflanzen wachsen, sich dabei aber völlig selbstständig ernähren. Orchideen sind damit keine Schmarotzer. Diese Pflanzen werden den Epiphyten, den Aufsitzerpflanzen, zugerechnet. Über die Hälfte der tropischen Orchideenarten wachsen auf diese Weise und kommen daher mit unwirtlichen Bedingungen gut zurecht. Wer auf Baumkronen lebt, dem macht weder ein Mangel an Nährstoffen noch Wasserknappheit wirklich zu schaffen. Andere Orchideen wachsen auf der Erde und gehören so zu den terrestrischen Pflanzen. Die dritte Gruppe lebt auf Felsen und Steinen und wird somit als lithophytisch bezeichnet.
Weitere Unterscheidungskriterien bei Orchideen
Unterschieden werden können Orchideen zudem nach ihrem Habitus. Und zwar in monopodial wachsende und in sympodial wachsende Pflanzen. Erstere besitzen eine einheitliche Sprossachse, an der sich Verzweigungen befinden. Die Spitze wächst immer weiter. Bei den sympodial wachsenden Pflanzen ist das Wachstum der Spitzen begrenzt, die Verzweigungen bewirken ein nacheinander Wachsen der Sprossenglieder. Diese Art der Orchidee bilden die Pseudobulben aus. Diese verdickten Sprossteile können ein- oder mehrgliedrig sein und dienen zur Speicherung von Wasser und Nährstoffen.
Einige Orchideengattungen können zudem unterirdische Speicherorgane ausbilden. Bei den monopodial wachsenden Orchideen werden die Blätter als Speicherorgane genutzt, teilweise auch die Wurzeln. Dies sind die beiden häufigsten Habitus-Arten. Daneben gibt es noch einige seltene, die nicht in das Schema monopodial und sympodial passen. Es gibt unter anderem Arten der Pleurothallidinae, die eigentlich sympodial wachsen, aber keine Pseudobulben ausbilden. Dafür besitzen sie fleischige Blätter und stellen eine Art Mittelding zwischen beiden Arten dar.
Orchideen pflegen
Orchideen sind genügsam. Sie kommen mit wenig Wasser- und Nährstoffmengen aus. Orchidee ist aber nicht gleich Orchidee: Die Pflege ihrer Orchidee sollte sich nach den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Art richten. Orchideen brauchen generell nur wenig Wasser. Zu viel lässt die Wurzeln verfaulen…
Orchideenarten
Orchideen Arten, die eine kühlere Umgebung zur Blütenbildung benötigen, sind im Freien gut aufgehoben. Wärme liebende Sorten können in den Garten, müssen aber nicht unbedingt. Orchideen im Garten & auf dem Balkon – einige Arten mögen es kühl! Orchideen, die nicht weiter wachsen, weil es ihnen drinnen schlicht zu warm ist…
Orchideen vereinen spezifische Merkmale
Wie jede Pflanzenfamilie besitzt auch die Orchidaceae, so die lateinische Bezeichnung für die Orchideengewächse, spezifische Merkmale. Dazu zählen: die spiegelsymmetrischen Orchideenblüten, die parallelnervigen Blätter, die winzigen Samen ohne eigenes Nährstoffgewebe, deren Keimung nur mit Hilfe bestimmter Bodenpilzen erfolgen kann sowie die Pollenkörner, die als Pollinium zusammenkleben. Diese Merkmale sind in der Pflanzenwelt natürlich nicht ungewöhnlich, nur kommen sie in ihrer Gesamtheit lediglich bei Orchideen vor.
Orchideen sind weltweit beheimatet – mit wenigen Ausnahmen
Orchideen sind auf fast allen Kontinenten zuhause. Nur die Antarktis bildet eine Ausnahme. Weder die klimatischen Bedingungen oberhalb des nördlichen Polarkreises noch die vorgelagerten Inseln des Südpols machen ihnen etwas aus. Insbesondere die Tropen und die Subtropen, vor allem in Südamerika und in Asien, sind bei vielen Orchideen ausgesprochen beliebt. Wüsten mögen sie wiederum nicht.
Die erste tropische Orchidee in Europa blühte im Jahr 1731. Ein Missionar brachte sie von den Bahamas mit. Aber erst rund ein Jahrhundert später wurde intensiv nach diesen farbenprächtigen Pflanzen gesucht. So kamen die ersten Orchideen zu Beginn des 19. Jahrhunderts quasi als Verpackungsmaterial für andere tropische Pflanzen nach Europa. Die merkwürdigen Pflanzenteile erregten die Aufmerksamkeit des britischen Gärtners und Pflanzenimporteurs William Cattley. Er topfte die Pflanzenteile einfach ein. Die Orchideengattung, die daraus erwuchs, wurde fortan Cattleya getauft.
Diese Entdeckung gilt als der Ursprung für die so genannte Orchideenjagd. Unzählige Mitarbeiter von Gärtnereien reisten in die tropischen Regionen Amerikas, Asiens und Afrikas. Dort fanden sie immer wieder neue Arten, sammelten diese und trieben wahren Raubbau an den Originalwachstumsorten. Der Handel mit den Wildpflanzen ging mehr und mehr zurück, sobald Züchter in der Lage waren Pflanzen selbst nachzuzüchten.
Über 30.000 verschiedene Wildarten bekannt – stehen unter Artenschutz
Zudem gibt es rund 150.000 Kreuzungen, die unter der Bezeichnung Hybride laufen. Natürlich werden nach wie vor noch neue Orchideenarten entdeckt. Die wild wachsenden Orchideen unterliegen heute dem Artenschutz. Mittlerweile versuchen Gärtner und Züchter hauptsächlich den bestehenden Artenreichtum zu sichern und die Pflanzen gezielt zu vermehren.
Orchideen werden hauptsächlich als Zierpflanzen gehalten, sie sind aber auch Nutzpflanzen. Dazu zählt die wohl bekannteste Nutzorchidee, die Vanille, deren botanischer Namen Vanilla planifolia lautet. Aus der Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie ist diese nicht mehr wegzudenken. Einige Orchideenarten dienen zur Aromatisierung von Tabak, Tee oder Parfüm.
Orchideen umtopfen
Orchideen umtopfen: Auf den richtigen Zeitpunkt sowie auf die Wurzeln achtgeben. Orchideen mögen es nicht besonders, wenn sie gestört werden. Umtopfen bringt leider eine kurzfristige Ruhestörung mit sich. Wird der Platz im Topf viel zu eng, dann führt kein Weg daran vorbei, die Orchidee muss raus aus dem alten Topf.
Orchideen schneiden
Dies vorneweg: Orchideen brauchen keinen regelmäßigen Rückschnitt. Werden Orchideen richtig gepflegt – und darauf kommt es an – dann blühen sie üppig und sehr lange. Und manchmal auch immer wieder. Jedoch muss hin und wieder der eine oder andere Pflanzenteil gekürzt oder gänzlich entfernt werden.